Slevogt

Slevogt
Slevogt
 
['sleːfoːkt], Max, Maler und Grafiker, * Landshut 8. 10. 1868, ✝ Hof Neukastel (heute zu Leinsweiler, Kreis Südliche Weinstraße) 20. 9. 1932; studierte 1885-89 in München, wo er sich an W. Leibl und W. Trübner orientierte, deren realistische Auffassung sein Frühwerk bestimmte. 1889 studierte er an der Académie Julian in Paris und befasste sich mit dem französischen Impressionismus. 1901 übersiedelte er von München nach Berlin und fand hier zu der für ihn charakteristischen impressionistischen Malweise. Es entstanden Figurenbilder, Porträts und Landschaftsbilder, v. a. die skizzenhaften Gemälde aus dem Berliner Tiergarten. 1914 reiste Slevogt nach Ägypten. Die dort gemalten lichtdurchfluteten Impressionen sind ein Höhepunkt seines Schaffens. Die Farbe erreichte starke Transparenz und Leuchtkraft. Diese Konzentration auf die Wiedergabe des Lichts und seiner Wirkung auf die Landschaft zeichnet auch die späteren pfälzischen Landschaftsbilder aus. Die besondere Vorliebe Slevogts für Musik und Theater zeigen z. B. die zahlreichen Variationen der Darstellung des mit ihm befreundeten Sängers F. d'Andrade (v. a. »Das Champagnerlied«, auch »Der weiße d'Andrade« genannt, 1902; Stuttgart, Staatsgalerie). Slevogt führte auch öffentliche Aufträge aus (u. a. Fresko »Golgatha« in der Friedenskirche in Ludwigshafen am Rhein, im Zweiten Weltkrieg zerstört). Sein reichhaltiges grafisches Œuvre umfasst auch zahlreiche Illustrationszyklen (u. a. zur »Zauberflöte«, zum »Lederstrumpf«, zum »Leben des Benvenuto Cellini« und zu »Faust II«). Neben M. Liebermann und L. Corinth gilt Slevogt als der wichtigste Vertreter des deutschen Impressionismus.
 
Weitere Werke: Bildnis Karl Voll (1898; München, Neue Pinakothek); Papageienmann (1901; Hannover, Städtische Galerie); Die Tänzerin Pawlowa (1909; Dresden, Staatl. Kunstsammlungen); Bilder aus Ägypten (1914; ebenda); Sonnige Gartenecke in Neukastel (1921; München, Neue Pinakothek); Selbstbildnis (1929-30; ebenda).
 
 
M. S. - Ägyptenreise 1914, hg. v. B. Roland (1989);
 
S. u. Mozart, hg. v. H.-J. Imiela u. a., Ausst.-Kat. (1991);
 J. Sievers u. E. Waldmann: M. S. Das druckgraph. Werk 1890-1914. Radierungen, Lithographien, Holzschnitte (Neuausg. San Francisco, Calif., 1991);
 
M. S. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, hg. v. E. G. Güse u. a., Ausst.-Kat. (1992).

Universal-Lexikon. 2012.

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